30 Jahre Mauerfall: alles Käse?

Am 30.Jahrestag des Mauerfalls setzt die Markthalle 9 Käse in Szene. Soll das vielleicht ein politischer Kommentar sein? Eine schöne Metapher ist es jedenfalls. Passieren wird das: Ein „Profi-Food-Fotograf“ kommt und gibt einen dreistündigen Workshop zur Käseinszenierung – für nur schlappe 49€. Es geht also um echten Edelkäse.

Im Kiez leben 40% der Anwohner*innen auf Hartz IV Niveau. Der günstigste Schnittkäse an einem Marktstand kostet 2,30€.
Vielleicht zelebrieren die Kursteilnehmer*innen den Käse ja für einen guten Zweck: Wenn die Kiezanwohner*innen sich den Käse schon nicht leisten können, können sie sich wenigstens ein hübsches Bild ansehen. Hier daher ein Wunsch an die Teilnehmer*innen: Bitte lasst die Markthalle doch ein paar Bilder online stellen. Von einem Marktbesuch sehen wir ab. Der könnte traurig werden. Noch eine weitere Idee: vielleicht wollen die inszenierten Bilder den Blick auf den viel zu teuren Käse vernebeln? Aber nein, das ist sicher abwegig. Oder, letzte Idee: Möchten die Kursteilnehmer*innen, dass wie beim Mauerfall zwei Hälften, die lange nicht zusammen kommen konnten (hier: Anwohner*innen und Markthalle), doch noch den Weg zur Einheit finden?
Alles Käse.

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