Übergabe von 5.290 Unterschriften für eine „Markthalle 9 für Alle“ an Raed Saleh, SPD Berlin

Pressemitteilung, Berlin, 08.02.20

Am Montag, 20.01.2020, werden Vertreter*innen der Initiative „Kiezmarkthalle“ genau 5.290 Unterschriften an Raed Saleh, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Berliner Senat, übergeben. Die eigentliche Übergabe findet um 12:30 vor dem Abgeordnetenhaus Berlin, Niederkirchner Straße 5, statt (bei Regen drinnen). Vertreter*innen der Initiative werden ab 12:00 vor Ort für Presse und Interessierte ansprechbar sein.

Die Markthalle 9 in Berlin-Kreuzberg wurde vor 9 Jahren durch den Berliner Senat zu einem hoch subventionierten Festpreis an drei private Betreiber verkauft, die mit dem Versprechen angetreten waren, eine „Halle für alle“ mit Ausrichtung auf die Nachbarschaft zu verwirklichen. Von diesem Versprechen ist aber nichts geblieben: Die Betreiber setzen auf Stände mit teuren Delikatessen, hochpreisige Gastronomie, kommerzielle Groß-Events und exklusive geschlossene Veranstaltungen.

Geht es nach dem Willen der Betreiber, soll der Aldi-Supermarkt, das letzte Angebot in der Halle mit für allen bezahlbaren Lebensmitteln der Grundversorgung, aus der Halle verschwinden. Viele Anwohner*innen im Stadtteil sind sauer über die Entwicklung in der Markthalle 9, die vor allem als „rabiater Gentrifizierungsmotor“ (Berliner Zeitung) in einem Gebiet massiv steigender Mieten wirkt.

In weniger als 3 Monaten haben über 5.000 Menschen durch ihre Unterschrift ihre Unterstützung für die folgenden fünf Forderungen der Initiative „Kiezmarkthalle“ bekundet:

  1. Der ALDI oder ein Lebensmittelanbieter mit ähnlichem Sortiment und Preisniveau soll in der Markthalle 9 bleiben, um die tägliche Grundversorgung der Anwohner*innen mit für alle bezahlbaren Lebensmitteln zu sichern
  2. Die Markthalle 9 soll zu einem echten Markt mit einem täglichen, kleinteiligen Marktangebot entwickelt werden.
  3. Exklusive und kostenpflichtige Events sollen nicht in der Markthalle 9 stattfinden.
  4. Die vielfältige Belastung der Anwohner*innen durch kommerzielle Events wie den „Street Food Thursday“ ist umgehend zu reduzieren.
  5. Sollten diese Forderungen durch die aktuellen Markthallen-Betreiber nicht umgesetzt werden, fordern wir einen zukünftigen Betrieb der Markthalle 9 durch einen gemeinwohl-orientierten Träger oder in öffentlicher Trägerschaft.

Sonia Kleinvogel, Sprecherin der Initiative „Kiezmarkthalle“: „Die Unterstützung für unsere Forderungen ist überwältigend. Die Menschen sind wirklich wütend. Nicht nur die Mieten explodieren, sondern nun soll auch noch das letzte Angebot der Lebensmittel-Grundversorgung für Menschen mit geringem Einkommen aus der Markthalle 9 verschwinden. Bislang haben die kommerziellen, profitorientierten Betreiber der Markthalle 9 nur mit Arroganz und Verachtung auf die Ängste, Befürchtungen und Anliegen der Anwohner*innen reagiert. Mit der Übergabe der 5.290 Unterschriften unter unsere 5 Forderungen werden wir den öffentlichen Druck, endlich die bei der hochsubventionierten Privatisierung vor 9 Jahren versprochene „Halle für alle“ umzusetzen, nochmals erhöhen.

Auch nach der Übergabe der Unterschriften werden die Proteste für eine Markthalle für alle weitergehen. „Bereits für Anfang Februar planen wir ein weiteres großes, offenes Treffen der Anwohner*innen, um uns über den aktuellen Stand auszutauschen und Pläne für weitere Protest-Aktionen zu machen„, so Sonia Kleinvogel.

Initiative „Kiezmarkthalle – Markthalle 9 für alle statt Luxus-Food-Halle!“

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