Diese Woche: „Dialogverfahren“ in der Markthalle 9

Diese Woche macht das sogenannte „Dialogverfahren“ zur Markthalle 9 Station in der Markthalle selbst.

Laut unseren Informationen sollen die gleichen Fragen gestellt werden wie schon in den Gesprächen der letzten Wochen im Umfeld:

a) Was braucht die Gemeinschaft im Kiez?
b) Wie essen wir im Kiez?
c) Was braucht das Umfeld?

Das bleibt also reichlich unkonkret, insbesondere, weil es u.a. ja auch um die grundsätzliche Frage geht, ob es auch in Zukunft noch eine Nahversorgung mit für alle bezahlbaren Lebensmitteln in der Markthalle 9 geben wird, oder ob durch die Betreiber der Umbau zu einer Luxus-Food-Halle weiter vorangetrieben wird. So haben die Betreiber der Markthalle bereits im Frühjahr mitgeteilt, dass der Verbleib des Aldi-Supermarktes in der Markthalle 9, des letzten Angebotes für bezahlbare Lebensmittel in der Markthalle insbesondere für die Anwohner*innen mit wenig Einkommen, von den Ergebnissen des sogenannten „Dialogverfahrens“ abhängig gemacht werden soll.

Wir stehen weiter dem sogenannten „Dialogverfahren“ nicht nur wegen der sehr unkonkreten Fragen sehr skeptisch gegenüber. Unsere Kritik hatten wir ja bereits u.a. hier ausführlicher formuliert.

Das ganze Verfahren bleibt höchst intransparent. So sagte etwa die Hauptverantwortliche für das Verfahren, Doris Wietfeld, kürzlich gegenüber Vertreter*innen der Gruppe „Kiezmarkthalle“ sowie anderer Gruppen (Anfang Dezember beim Treffen des NAGE-Netzwerkes), dass keinerlei weitere konkrete Fragen an die Beteiligten gestellt werden. Dies steht nicht nur im Widerspruch zu konkreten Erfahrungen (so berichtete eine Befragte, dass sie explizit gefragt wurde, was sie denn von der Idee eines kooperativen Supermarktes in der Markthalle 9 halten würde), sondern auch zur Antwort der BVV auf eine Anfrage der SPD, wo es explizit heißt: „Frau Wietfeldt stellt dann prozessorientiert im Dialog weitere Fragen“.

Obwohl wir dem Dialogverfahren sehr skeptisch gegenüber stehen, finden wir trotzdem sinnvoll, dass auch die Positionen derjenigen, die dem Ziel einer exklusiven Luxus-Food-Halle ablehnend gegenüber stehen, einfließen.

 

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