Zum „Gesprächsangebot“ der Markthalle

Nun haben auch wir das „Gesprächsangebot“ der Markthalle erhalten. Explizit eingeladen wurden wir nicht. Bizim Kiez hatte sich bereits dazu geäußert.

Zum sogenannten „Gesprächsangebot“ der Markthalle stellen wir fest:

Echte Beteiligung bzw. Teilhabe muss öffentlich und offen für alle sein. Das heißt, alle Anwohnerinnen und Anwohner müssen öffentlich mit ausreichend zeitlichem Vorlauf an einen geeigneten Ort eingeladen werden, um einen gemeinsamen Prozess zu beginnen.

Echte Beteiligung muss ergebnisoffen sein. Man kann nicht erst Fakten schaffen und dann versuchen, die Proteste nachträglich durch Pseudo-Beteiligung wieder zu befrieden. Ergebnisoffene Beteiligung heißt für uns: Die Kündigung des ALDI wird zumindest vorläufig zurückgenommen, die Bewerbung der Markthallen-Betreiber um die Errichtung eines „House of Food“ wird auf Eis gelegt, und es werden keine weiteren Stände für „exklusive gehobene Gastronomie“ vergeben.

Es gibt unserer Ansicht nach keine „Spaltung im Kiez“, wie uns die Betreiber der Markthalle vorwerfen, sondern vollkommen berechtigte Wut und berechtigten Widerstand vieler Anwohnerinnen und Anwohner gegen das seit Jahren offensichtliche Bestreben der Betreiber der Markthalle, diese in einen „exklusiven Ort der gehobenen Gastronomie“ mit Event-Charakter zu verwandeln.

Bislang wurden Kritik und Wünsche der Anwohnerinnen und Anwohner, etwa im Kontext der ALDI-Kündigung, auf arrogante Art zurückgewiesen. Dass sich die Betreiber der Markthalle in der Vergangenheit viele Gedanken gemacht hätten, „wie soziale Teilhabe in der Markthalle umgesetzt werden kann“, können wir nicht erkennen. Was wir sehen, sind viele teure Delikatessen-Stände, die ALDI-Kündigung, überfüllte Touristen-Events und Veranstaltungen wie „exclusiv für Mastercard“ und „Berlin Food Tour“.

Unsere „Vorschläge und Gedanken“ für die Markthalle werden wir nicht in einem geschlossenen Kungel-Kreis mit den Markthallen-Betreibern äußern, sondern etwa auf der Kundgebung am 30.03.19 (15 Uhr Eingang Markthalle Eisenbahnstraße).

Wir fordern Beteiligung und Teilhabe – aber nicht so wie von den Markthallen-Betreibern vorgeschlagen, sondern öffentlich und ergebnisoffen!

 

Die Einladung der Markthallen-Betreiber

Liebe Nachbarschaftsaktive,

die Diskussion um die Kündigung von Aldi spaltet den Kiez. Spaltung wollen wir verhindern! Auf dieser Basis möchten wir zu einem – nicht öffentlichen – Gespräch einladen. Damit jeder zu Wort kommen kann, bitten wir um Teilnahme von 2 bis maximal 3 Personen je Organisation.

Wir haben uns in der Vergangenheit viele Gedanken gemacht, wie soziale Teilhabe in der Halle ermöglicht werden kann und einiges umgesetzt. Wir sehen, dass in Zukunft noch mehr getan werden muss. Gerne möchten wir Euch vorstellen, was wir glauben leisten zu können. Gleichzeitig freuen wir uns auf erste Vorschläge und Gedanken, wie wir gemeinsam erreichen können, dass die Halle in Zukunft für alle Menschen aus der Nachbarschaft als Einkaufsort und sozialer Treffpunkt zusätzlich an Relevanz gewinnt.

Zeit: Dienstag, den 26. März um 19 Uhr

Ort: Markthalle, Besprechungsraum im Keller unter dem Aldi Lager, Eingang Pücklerstrasse 34, Tür rechts im Eingangsbereich

Wir bitten um kurze Rückmeldung, wer teilnehmen kann, damit wir entsprechend planen können und freuen uns auf ein konstruktives Gespräch.

Bernd, Nikolaus, Florian

Markthalle Neun GmbH

 

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