Betreiber: Markthalle 9 nur für wohlhabende Menschen

Der rbb hat einen Beitrag zur Markthalle gemacht und auch ein längeres Interview mit einem der drei Markthallen-Betreiber, Niedermaier, geführt.

Darin sagt Niedermaier:

Das Motto „Halle für Alle“ war für uns weniger Konzept, als vielmehr eine Fragestellung, ein andauerndes Experiment… Die Nachbarn sind unsere Kunden. Die sind wichtig, deshalb machen wir das… Da kommen viele Leute aus umliegenden Betrieben zum Mittagessen, die sprechen Englisch. Daher stammt der Verdacht, dass die Halle immer touristischer werde. In meiner Wahrnehmung sind das keine Touristen, sondern Leute aus aller Welt, die jetzt hier leben und arbeiten. Das sind Kreuzberger, Nachbarn…

Wir haben das mal erhoben, daher weiß ich, dass mit großem Abstand unsere Nachbarn die Kundschaft stellen. Was das Einkommen betrifft, ist das völlig gleichmäßig verteilt – von 500 Euro frei verfügbarem Einkommen bis über 5.000…

An dieser Stelle findet sich folgende redaktionelle Anmerkung des rbb: „Beim sog. „frei verfügbaren Einkommen“ sind die Kosten für Lebensmittel bereits abgezogen. Wer 500 Euro im Monat frei verfügbar hat, gehört im deutschlandweiten Vergleich zum oberen Drittel, was das Einkommen betrifft.“

Niedermeier ist hier also sehr klar in seinen Aussagen. Eine „Halle für alle“ ist nicht das Konzept, das ihnen vorschwebt und das sie verwirklichen wollen. Wenn in einer Gegend, in der immer noch etwas 40 Prozent der Anwohner*innen von Hartz IV leben müssen, nur das einkommensmäßig oberste Drittel der Gesellschaft die Markthalle nutzt, entspricht das genau den Vorstellungen der Markthallen Betreiber. Anwohner*innen sind in der Markthalle 9 weiterhin willkommen – wenn sie denn über das notwendige Geld verfügen, wie das etwa bei den Beschäftigten der diversen Start Ups und Technologie-Firmen der Fall sein dürfte, die sich in den letzten Jahren in der Umgebung angesiedelt haben.

Niedermaier macht in dem Interview mit dem rbb eine klare Ansage an alle Menschem mit geringem Einkommen, die noch in der Umgebung wohnen: Die Markthalle ist nicht für euch da, wir brauchen euch hier nicht und wir wollen euch hier nicht!

 

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Dialogverfahren – Beteiligung als Farce

Nur durch die Anfragen unserer Initiative bei der Bezirksverordnetenversammlung ist ans Licht gekommen, dass am 28.09.19 das sogenannte „Dialogverfahren“ zur Markthalle 9 gestartet sein soll. Intransparenter kann wohl ein Dialogverfahren nicht gestaltet werden. Es ist auch weiterhin völlig unklar, wer eigentlich wann, wie und wo zu was befragt werden soll, die Anwohner*innen haben keinerlei Informationen.

Das ist auch deswegen eine besondere Frechheit, weil das „Dialogverfahren“ von einer sogenannten „Steuerungsrunde“ begleitet wrdl, die sich ausschließlich aus den Betreibern der Markthalle und dem Bezirksamt zusammensetzt. Eine Beteiligung der Anwohner*innen ist nicht vorgesehen.

Hier findet sich das aktuelle Papier zum sogenannten „Dialogverfahren“, heruntergeladen von der Seite der Markthalle 9. Darin heißt es:

Das Dialogteam informiert die Steuerrungsrunde aus Vertreter*innen des Bezirks und den Betreibern der Markthalle Neun während des gesamten Zeitraums des Fragens über die dokumentierten Bedarfe, Ideen und Ressourcen. Die Zwischenergebnisse werden durch die verantwortlichen Institutionen und Personen aufgenommen, um daraus Lösungsansätze zu entwickeln. In dieser Phase werden auch Handlungsansätze erarbeitet, um Anwohner*innen, Kund*innen, Händler*innen und die weiteren lokalen Akteure im’Planungsraum bei der Entwicklung von Lösungen aktiv einzubinden. Die Zwischenergebnisse der Befragung sowie erarbeitete Ansätze werden 14-tägig in
der Markthalle ausgehängt.

Das merkwürdige Papier zum Dialogverfahren ist übrigens weder datiert noch ist deutlich gemacht, durch wen das eigentlich erstellt bzw. freigegeben wurde. Unseres Wissens ist das Papier ausschließlich auf der Homepage der Markthalle 9 zu finden.

Eine echte Beteiligung der Anwohner*innen ist also offenbar nicht vorgesehen. Bis heute wurden weder in der Markthalle noch an einem anderen Ort irgendwelche der versprochenen „Zwischenergebnisse der Befragung“ veröffentlicht. Bis heute ist auch völlig intransparent, was eigentlich die Fragestellungen des sogenannten „Dialogverfahrens“ sind.

Das ist keine echte Beteiligung der Anwohner*innen, das ist eine Farce!

Ein Artikel zum sogenannten „Dialogverfahren“ findet sich in der Berliner Woche.

 

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Erfolgreiche Kundgebung

Über 200 Menschen nahmen am 14.09.19 an der Kundgebung „Kiezmarkthalle – Markthalle 9 für alle!“ teil. Das ist großartig!

In verschiedenen Redebeiträgen und am offenen Mikrofon wurde durch vielfältige Stimmen aus dem Kiez betont, dass die Anwohner*innen nicht bereit sind, die Entwicklung zu einer Markthalle, die nur noch auf Tourist*innen und Besserverdienende ausgerichtet ist, hinzunehmen.

Anwohner*innen betonten auch, dass die geplante ersatzlose Schließung des ALDI-Supermarktes für sie eine rassistische Komponente hat. Schließlich seien es auch sehr viele Anwohner*innen mit migrantischem Hintergrund und häufig geringem Einkommen, die bislang vor allem wegen des ALDI die Markthalle aufsuchen.

Eine Auswahl an Fotos von der Kundgebung findet sich im Umbruch Bildarchiv.

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Kundgebung Samstag 14.09.19: Markthalle 9 – Kiezmarkthalle statt Luxus-Food-Halle!

Kundgebung „Markthalle 9: Kiezmarkthalle statt Luxus-Food-Halle – für eine soziale Stadt für alle!“

Samstag, 14. September, 15:00 Uhr, vor der der Markthalle 9 / Eingang Eisenbahnstraße

Kreuzberg steht für Vielfalt und Miteinander. Die Markthalle Neun steht für Ausgrenzung. Trotz aller Proteste wollen die Betreiber, dass mit dem ALDI das letzte günstige Angebot für Lebensmittel aus der Halle verschwindet. Die Entwicklung zu einer Luxus-Food-Halle geht weiter. Die Mieten im Umfeld der Halle explodieren, Kiezbewohner*innen werden verdrängt. 2011 war eine Halle für Alle geplant – das Gegenteil ist eingetreten.

Wir haben es satt! Kiezmarkthalle statt Luxus-Food-Halle – für eine soziale Stadt für alle!

Mit Infos, Open Mic und Live-Musik

Mehr Informationen: https://kiezmarkthalle.noblogs.org
Kontakt: kiezmarkthalle@systemli.org

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Offener Brief zur Gestaltung von Nachbarschaftsforum und Beteiligungswerkstatt

Die Initiative Kiezmarkthalle unterstützt alle Bemühungen, die AnwohnerInnen an der Neuausrichtung der Markthalle Neun zu beteiligen. Auch wenn wir den vom Bezirk vorgeschlagenen Weg von Nachbarschaftsforum und Beteiligungswerkstatt im Herbst mit Skepsis sehen, werden wir versuchen, zu deren Gelingen mit beizutragen.

Voraussetzung dafür ist die Ausgestaltung dieses Verfahrens, zu dem wir heute Bedingungen und Vorschläge in einem offenen Brief an die Bezirksbürgermeisterin formuliert haben.

Hier unser Schreiben: Offener_Brief_180619

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Einseitiges ‚Ergebnisprotokoll‘ des moderierten Gesprächs am 9.4.

Zum Ergebnisprotokoll des ‚moderierten Gesprächs‘ zwischen den Betreibern der Markthalle Neun und AnwohnerInnen stellt die Initiative Kiezmarkthalle fest: Das Protokoll gibt die diskutierten Inhalte verkürzt und einseitig wieder. Es erstaunt, dass das Protokoll eines 4-stündiges Gesprächs auf knapp 1 Seite wiedergegeben wird.

Gentrifizierung, Luxus-Food, Immobilienstrategie, Segregation des Kiezes in Eliten und GeringverdienerInnen, Missachtung der Bedürfnisse eines großen Teils der Anwohnerschaft, das gebrochene Versprechen einer ‚Markthalle für Alle‘, die Verfälschung des Protokolls des ersten Treffens, das House of Food, die Verflechtung von grüner Politik und wirtschaftlichen Interessen, das Schaffen vollendeter Tatsachen, die unverhohlenen Drohungen der Markthallen-Security, die Arroganz und Geringschätzung gegenüber jenen, die auf Grund ihres Alters, ihre Bewegungseinschränkungen, ihres Einkommens auf ALDI als Grundversorgung angewiesen sind, der Leerstand der Halle an den meisten Wochentagen und und und…, all das wurde angesprochen und findet doch keine Erwähnung im Protokoll.

Übrig bleibt ein Lösungsansatz, der von den meisten TeilnehmerInnen abgelehnt wurde, therapeutische Gespräche in kleinen Grüppchen, deren Zusammensetzung erkennbar aus der Mehrheit der AnwohnerInnen eine Minderheit zwischen MarktschreierInnen einer elitären ‚Ernährungswende‘ und ihren politischen AssistentInnen machen soll.

Ausschließlich im Sinne der M9-Betreiber beschreibt das ‚Protokoll‘ den vermeintlichen Kern der Diskussion als Suche nach einer Grundversorgung ohne ALDI. Während sich die überwiegende Mehrheit ausdrücklich und wiederholt für einen Verbleib der langjährig ansässigen Aldi-Filiale als Zentrum einer Vollversorgung, als gewachsenen sozialen Ort und Bindeglied in der Community zwischen den verschiedenen Gruppen der Anwohnerschaft aussprach, geht es im Protokoll nur noch um das ‚danach‘. Die Schließung der Aldi-Filiale, der Wegfall eines Angebots der Vollversorgung, die dem Haushaltseinkommen vieler AnwohnerInnen und ihrer Familien angemessen ist, wird als beschlossene Sache hingestellt.

Warum die AnwohnerInnen in Gruppen-Sessions sich den Kopf zerbrechen sollen über ihre eigene Grundversorgung, die ja zurzeit durch ALDI gewährleistet wird? Keine Antwort.

Warum die AnwohnerInnen den Betreibern Lösungsansätze erarbeiten sollen für die Selbstverständlichkeit einer Markthalle für Alle, an der die Betreiber seit 8 Jahren grandios gescheitert sind? Keine Antwort.

Warum sich die Betreiber auch nach der 100sten Bitte, doch wenigstens die Filiale in einer Art Moratorium offen zu halten, bis eine für die Anwohnerschaft akzeptable Alternative gefunden wäre, nur in schroffem Schweigen übten? Keine Antwort.

Warum nun allerdings die Anwohnerschaft für eine solch feigenblatt-artige Gesprächs-Scharade erhalten soll? Darauf haben wir eine Antwort: Eine Halle ohne bezahlbare Grundversorgung ist eine Halle gegen die Bedürfnisse der AnwohnerInnen. Eine elitäre Luxus-Halle ist Teil der Gentrifizierung. Einen solchen Ort werden wir kompromisslos bekämpfen.

[Das Protokoll zum Nachlesen]

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Brief von Gaby Gottwald, MdA DIE LINKE, an die M9 Betreiber

„Nachhaltige Entwicklung kann es mit sozialer Ausgrenzung nicht geben.“

Gaby Gottwald, MdA für DIE LINKE im Abgeordnetenhaus von Berlin hat den Betreibern der M9 einen langen Brief geschrieben, den wir hier dokumentieren, da er schon über einige E-Mail-Verteiler zugänglich ist. Dabei platziert sie sich im Lager derer, die die Privatisierung der Halle für einen Fehler und die augenblickliche Auseinandersetzung um ALDI für die logische Konsequenz hält. Dem können wir uns nur anschließen. Noch einmal Gottwald:

„Ich bin eine harte Gegnerin jeder Privatisierung von öffentlichen Gütern. Ich weiß, der Staat macht es oft auch nicht gut, aber die Integration solcher Projekte in die Verwertungslogik der kapitalistischen Marktwirtschaft macht es keinesfalls besser- Konzept hin oder her. Wie wir sehen, bleiben solche Vergaben ohne harte Auflagen folgenlos für das Gemeinwohl.“

Schön gesagt, und wir freuen uns auf Gaby Gottwald als gemeinsame Streiterin an unserer Seite. Hier der ganze Brief:  Anschreiben M 9

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Forderungen der Initiative „Kiezmarkthalle – Markthalle 9 für alle“ für den weiteren Prozess rund um die Markthalle 9 in Kreuzberg

Präambel: Der Betrieb der Markthalle 9 in Berlin-Kreuzberg soll in erster Linie auf die tägliche Nahversorgung der Anwohnerinnen und Anwohner mit für alle bezahlbaren Lebensmitteln ausgerichtet sein.

Wir finden grundsätzlich eine Entwicklung hin zu mehr biologisch und regional produzierten Lebensmitteln gut. Diese darf aber auf keinen Fall den Ausschluss von Menschen mit geringem Einkommen zur Folge haben.

Die aktuelle Nutzung der Markthalle mit der Konzentration auf Events und teure Delikatessen-Stände hat u.a. zur Folge, dass die Markthalle 9 derzeit einen „rabiaten Gentrifizierungs-Motor“ (Berliner Zeitung) darstellt, und muss deshalb grundsätzlich in Frage gestellt werden.

Unsere Forderungen

  1. Es wird ein breites Verfahren mit externer Moderation und einer echten Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner zur Zukunft der Markthalle begonnen.
  2. In diesem Verfahren wird unter anderem geschaut, ob und wie eine angemessene tägliche Nahversorgung der Anwohnerinnen und Anwohner auch ohne Discounter in der Markthalle 9 möglich ist.
  3. Ein solches breites Beteiligungsverfahren braucht Zeit. Es geht nicht nur darum, ein neues Konzept für die Markthalle 9 zu entwickeln, sondern auch um die Umsetzung dieses neuen Konzepts.
  4. Als Vorbedingung für das breite Beteiligungsverfahren wird zur Sicherstellung der täglichen Nahversorgung der Anwohnerinnen und Anwohner mit für alle bezahlbaren Lebensmitteln der Vertrag mit Aldi für mindestens drei Jahre erneuert.
  5. Um zu einer unmittelbaren Entlastung der Anwohnerinnen und Anwohner zu kommen, wird der sogenannte „Street Food Thursday“ spätestens ab Mitte des Jahres 2019 aus dem Programm der Markthalle 9 gestrichen.
  6. Entscheidende Dokumente wie etwa der Vertrag zwischen Senat und Markthalle 9-Betreibern mit allen möglicherweise anhängenden Dokumenten (Nutzungsbindung etc.) sind offenzulegen. Über die Finanzen und Eigentumsverhältnisse der Markthalle 9, die Bedingungen für die Markthändlerinnen und – Händler usw. ist Transparenz herzustellen.
  7. Wir sind skeptisch, ob eine solche Ausrichtung auf die tägliche Nahversorgung aller Anwohnerinnen und Anwohner mit für alle bezahlbaren Lebensmitteln mit einem kommerziellen, auf Gewinn ausgerichteten Betrieb der Markhalle vereinbar ist. Sobald sich herausstellt, dass mit den derzeitigen Betreibern eine solche neue Ausrichtung nicht zu machen ist, fordern wir die Rekommunalisierung der Markthalle 9 und einen zukünftigen gemeinwohlorientierten Betrieb.

Berlin, 09.04.19

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Protokoll des AnwohnerInnengesprächs

Das Protokoll des Gesprächs mit den AnwohnerInnen in der Markthalle vom 2. April liegt jetzt vor, vielen Dank an Esther und Mischa, das war sicher keine einfache Aufgabe.

Protokoll Auftaktveranstaltung mit den Anwohnern

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Dienstag 09.04.: Nächstes offenes Treffen mit Markthallen-Betreibern!

Am Dienstag, 09.04.19, findet um 19 Uhr in der Markthalle 9 das nächste offene Treffen mit den Markthallen-Betreibern statt. Wir hoffen, dass wieder zahlreiche Menschen kommen werden…

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Fotos der Kundgebung vom Samstag

Eine nette Auswahl der Fotos von der Kundgebung am Samstag mit über 300 Menschen findet sich beim Umbruch Bildarchiv. Sehr zu empfehlen!

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(PM) Markthalle-9-Betreiber verstoßen gegen Vertragsbedingungen – ergebnisloses „Gespräch“ am Dienstag

Pressemitteilung

Vertrag mit „dm“ offenbar rechtswidrig

Wie aus einer aktuell veröffentlichten Drucksache der BVV Friedrichshain-Kreuzberg hervorgeht, haben die Betreiber der Markthalle 9 mit dem Abschluss eines Mietvertrages mit dem Drogerie-Konzern „dm“ gegen die Bestimmungen des Vertrages verstoßen, zu dem sie seinerzeit zu einem sehr niedrigen Festpreis unter konzeptionellen Vorgaben die Markthalle 9 vom Senat kaufen konnten.

Hierzu sagt Sonia Kleinvogel, Sprecherin der Initaitive „Kiezmarkthalle – Markthalle 9 für alle“:

Wir fordern: Der Kaufvertrag zwischen Senat und Markthallen-Betreibern, bei dem die Markthallen-Betreiber unter bestimmten Vorgaben die Markthalle 2011 zum Schnäppchenpreis vom Senat kaufen konnten, muss endlich vollständig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden!

Die Initiative fordert weiterhin, dass der von den Betreibern mit dm geschlossene Vertrag nun nicht noch nachträglich durch die Großmarkt GmbH bestätigt wird.

Sonja Kleinvogel: „Auch in Beziehung auf die Planungen der Markthallen-Betreiber, ein sogenanntes „House of Food“ in der denkmalgeschützten Markthalle zu installieren, gehen wir davon aus, das diese Planungen gegen die Bedingungen des Kaufvertrages verstoßen.“

Extrem unbefriedigend: Sogenanntes „Gespräch“ am Dienstag

Das „Gespräch“ gestern, zu dem die Markthallen-Betreiber eingeladen hatten, verlief extrem ungefriedigend für die über 150 erschienen Anwohnerinnen und Anwohner. Die Betreiber der Markthalle verweigerten jegliche Auskunft und waren zu keinerlei Dialog bereit.

Sonia Kleinvogel: „Viele der Anwohnerinnen und Anwohner sind besorgt, viele sind auch wütend. Offenbar hoffen die Betreiber aber, diese Besorgnis und diese Wut einfach aussitzen zu können und weiter ihre Pläne für eine vor allem auf gut verdiendene Menschen und Touristinnen und Touristen ausgerichtete Markthalle 9 verfolgen zu können. Doch das werden wir nicht zulassen„.

Am nächsten Dienstag soll nun ein weiteres Treffen stattfinden. Die Moderation der beiden ersten Treffen, E. Borkam vom Nachbarschaftszentrum Kiezanker, hat jedoch bereits klargestellt, dass sie nicht mehr bereit ist, hier weiter aktiv zu sein.

Die Initiative „Kiezmarkthalle – Markthalle 9 für alle“ wird vor dem Treffen am kommenden Dienstag einen eigenen Vorschlag für das weitere Vorgehen veröffentlichen.

Initiative „Markthalle 9 für alle – Kiezmarkthalle statt Luxus-Food-Halle!“

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Lesenswerter Beitrag der „Berliner Woche“

In der Berliner Woche ist ein lesenswerter, ausführlicher Bericht zu dem gestrigen Treffen erschienen.

Aus dem Bericht: „Dass der Dialog ziemlich einseitig verlief, lag vor allem an den drei Markthallenbetreibern, die zwar anwesend waren, sich aber über weite Strecken wortkarg präsentierten… Der Dialog werde fortgesetzt, sagte Florian Niedermeier, einer der Betreiber, zum Abschluss. Welcher Dialog?

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Einseitiger Dialog – Streit um Markthalle Neun

Selbst wenn gewollt, an einem noch so großen Tisch hätten die Besucher keinen Platz gehabt. Geschätzt rund 150 waren am 2. April in die Markthalle Neun an der Eisenbahnstraße gekommen.

Hergelockt wurden sie von den aktuellen Auseinandersetzungen um die Aldi-Kündigung und allem, was in den Augen vieler Anwohner damit zusammen hängt. Darauf wurden Antworten erwartet. Die gab es aber, wenn überhaupt, höchstens sehr dosiert. Auch ein Verständigen über das weitere Procedere fand nicht wirklich statt. Am Ende stand lediglich der Termin für ein weiteres Treffen, genau eine Woche später am 9. April.

Dass der Dialog ziemlich einseitig verlief, lag vor allem an den drei Markthallenbetreibern, die zwar anwesend waren, sich aber über weite Strecken wortkarg präsentierten. Obwohl oder weil sie mit Fragen und Anmerkungen bombardiert wurden. Ausgangspunkt war zunächst das Aldi-Aus. Das Zurücknehmen der Kündigung wurde als erster Schritt für „ein Moratorium“ für weitere substantielle Gespräche gefordert. Dafür seien von den Betreibern zuletzt unterschiedliche Signale gekommen. Die äußerten sich dazu nicht. Nur so viel: Der Discounter wird als Konkurrenz zu den eigenen Angeboten gesehen. Deren, auch niedrigpreisiges Sortiment, werde von Aldi noch immer unterboten. Er stehe also der weiteren Entwicklung der Markthalle im Weg, so die Schlussfolgerung. Nur, in welche Richtung geht die?

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Aktivitäten der Markthalle 9-Betreiber stellen Verstoß gegen Vertragsbedingungen dar

Wie einer aktuell veröffentlichen Drucksache der Bezirksverordneten-Versammlung (BVV) zu entnehmen ist, haben die Betreiber der Markthalle 9 mit dem Abschluß eines Mietvertrages mit „dm“ gegen die Bedingungen des Vertrages, unter dem seinerzeit der Verkauf der Markthalle zu einem Festpreis weit unter Verkehrswert an die aktuellen Betreiber erfolgte, verstoßen.

Wir fordern: Der Kaufvertrag zwischen Senat und Markthallen-Betreibern, bei dem die Markthallen-Betreiber unter bestimmten Vorgaben die Markthalle2011 zum Schnäppchenpreis vom Senat kaufen konnten, muss endlich vollständig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden!

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Markthalle 9 als Gesprächsthema im Senat

Aus der Morgenpost:

…Lebhaft diskutiert hat der Senat dann noch über die Nahversorgung von einigen Tausend Kreuzbergern. Müller fragte unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes, wie denn Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) mit dem Streit um die Markthalle Neun umzugehen gedenke. Dort wollen die Betreiber der Halle mit ihrem qualitativ hochwertigen, aber eben auch nicht billigen Angebot den Discounter Aldi herauswerfen. Zuvor hatte Müller Briefe von Markthändlern und Unterstützern bekommen, die ihn um Hilfe baten. SPD-Fraktionschef Raed Saleh brach eine Lanze für die Kreuzberger, die sich die teuren Markt-Angebote nicht leisten könnten. Pop erklärte sich formal für nicht zuständig. Dafür intervenierte der in Kreuzberg beheimatete Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) und verwies auf die schlechten Arbeitsbedingungen bei Discountern. Das wiederum wollte Arbeitssenatorin Elke Breitenbach von den Linken so nicht stehen lassen und klärte die Kollegen auf, dass Aldi nach Tarif bezahle und generell die Arbeitsbedingungen dort besser seien als in vielen Bio-Läden. Konkret beschlossen wurde nichts. Auch die Frage, ob in der Markthalle das „House of Food“, eine vom Land geförderte Weiterbildungsstätte für Köche in Kantinen und Großküchen, eingerichtet werden soll, blieb offen….

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Tagesspiegel zum Treffen gestern

Es gibt einen Tagesspiegel-Artikel zum Treffen mit den Markthallen-Betreibern gestern.

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Markthalle Neun: Anwohnerdialog mit vielen Fragen, aber ohne Antworten

Die Betreiber der Markthalle Neun haben Anwohner und Kritiker zum öffentlichen Gespräch geladen. Ihre Anliegen wollten sie aber nur sammeln – nicht beantworten.

Corinna von Bodisco
 

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Luxusrestaurant-Betreiber findet die Forderung nach einer „Kiezmarkthalle – Markthalle 9 für alle“ nicht gut

Das passt ja hervorragend: Erst vor wenigen Stunden haben wir den unten stehenden Text über staatliche Förderung für die Zusammenarbeit mit Luxusrestaurants auf den Blog gestellt – und jetzt hat eines dieser Luxus-Restaurants, das „Nobelhard und Schmutzig“, sich direkt an die Politik gewendet, um die Markthallen-Betreiber in ihrem derzeitigen Konzept und in ihren Planungen zu unterstützen.

Im Luxus-Restaurant „Nobelhard und Schmutzig“ besteht keine Gefahr, Menschen mit geringem Einkommen, Hartz IV-Empfängerinnen und -Empfängern oder ähnlichem unansehnlichem Pack ohne Kultur und Geschmack begegnen zu müssen. Schließlich kostet das billigste Menü 95 Euro (natürlich ohne Getränke und unter der Woche, am Wochenende wirds noch teurer). Wer möchte, kann zum guten Essen ein handgebrautes Biobier für 25 Euro trinken – ganz ohne schlechtes Gewissen, ist ja bio und regional, und ohne den ätzenden Anblick von Menschen, die nicht so viel Geld haben. Nach dem Essen gibts dann noch nen kleinen Schaps für 45 Euro. Man bleibt unter sich.

Ganz in die selbe Richtung scheinen ja auch die Pläne der Markthalle 9-Betreiber zu gehen: Wenn endlich der doofe Aldi und die doofen (und armen) Leute, die bei Aldi einkaufen, aus der Halle verschwunden sind – dann wirds hier endlich richtig nett.

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Staatliche Förderung für die Zusammenarbeit mit Luxus-Restaurants

Die Markthalle 9 hat ja auch einen Lieferservice. Dieser richtet sich, wenn man die Selbst-Darstellung der Markthalle 9 (siehe unten) ernst nimmt, in allererster Linie an Luxus-Restaurants.

Dieser Luxusrestaurant-Lieferservice wurde durch den Bund mit 180.000 Euro gefördert. Staatliche Beihilfen für die Zusammenarbeit mit Restaurants, bei denen kein Essen unter 100 Euro zu haben ist und das kleine handgebraute Bio-Bierchen schon mal 25 Euro kostet? Das hat schon ein Geschmäckle…

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Aldi-Kündigung: Wozu sind die Markthalle9-Betreiber bereit?

Obwohl es auch um diverse andere Punkte geht, ist natürlich die Kündigung des Aldi, deren Rücknahme von den Anwohnerinnen und Anwohnern vehement gefordert wird, erst mal ein zentrales Thema. Was denken den gerade die Betreiber der Markthalle über eine mögliche Rücknahme der Kündigung des Aldi?

Das ist reichlich unklar.

Aus dem Protokoll des „Runden Tisches“ letzter Woche (versteckt veröffentlicht auf der Markthalle9-Seite):

„Ein ergebnisoffener Dialogprozess ist absolut gewünscht! Wenn am Ende des Prozesses steht, dass ein Aldi an diesem Standort in Kreuzberg die einzige vorstellbare Alternative für Händler, Nachbarschaft und Betreiber darstellen kann, wird auch diese Möglichkeit durch die Betreiber geprüft.“

Aus der aktuellen Ausgabe der taz:

„Die Aldi-Kündigung wollen die Betreiber nicht zurücknehmen.“

Ja was denn nun?

 

 

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Macht der „Lidl“ auch zu?

Es gibt diverse Gerüchte, dass auch der Lidl Wrangelstraße Ecke Zeughofstraße geschlossen werden soll, um nach Abriss des Flachbaus Platz für eine neue Bebauung zu schaffen. Auch wir haben hier noch keine sicheren Informationen, halten Euch aber auf dem Laufenden, sobald wir etwas genaues wissen.

Übrigens: Wenn ihr noch spannende Informationen habt, zur Markthalle oder zu dem was im Kiez drumherum so passiert, lasst es uns wissen! Per E-Mail, wenn wir uns auf der Straße sehen, oder auf unserem Treffen jeden Sonntag 17 Uhr in der Lausitzer Straße 8.

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